Der Brunner-Kreis


Um Brunner bildete sich nach dem Erscheinen seiner Lehre von den Geistigen und vom Volk ein zunehmend größer werdender Kreis von Anhängern, Freunden und Verehrern. Sie diskutierten Brunners Philosophie, fühlten sich aber auch von der Persönlichkeit Brunners meist stark angezogen.

 

Brunner hat zu vielen dieser Menschen einen engeren Kontakt aufgebaut, was sich in seinem immer umfangreicher werdenden Briefwechsel niederschlug. Er hat aber in diesem Kreis keine Vorträge oder Reden gehalten und sich auch nicht an den Veranstaltungen der Kreismitglieder beteiligt.

 

Der Brunner-Kreis bildete sich zunächst in Brunners näherer Umgebung: 1924 wurde in Berlin eine „Constantin Brunner Gemeinschaft“ gegründet, die Vorträge und Publikationen zu Brunner organisierte.

 

Schon ab 1919 entstand parallel dazu in Czernowitz das von Friedrich Kettner gegründete „Ethische Seminar“, in dem sich eine große Gruppe Jugendbewegter dem Studium von Brunners Philosophie widmete. Die jüdischen Mitglieder dieser Kreise emigrierten in viele Länder Europas, in die USA, nach Kanada oder nach Israel, wo sie wiederum Studienkreise bildeten.

 

Nach dem Krieg gründeten die Überlebenden das Internationaal Constantin Brunner Instituut in Den Haag, mit dem Ziel, Brunners Schriften neu zu publizieren. Später wurde auch eine deutsche Brunnerstiftung, die Constantin-Brunner-Stiftung in Hamburg errichtet, um Brunner in Deutschland wieder präsenter zu machen. Zu beiden, siehe Institutionen.

 

Die Aktivitäten des Brunnerkreises sind durch zahlreiche Publikationen zu Brunner, aber auch durch einen sehr umfangreichen Briefwechsel der Mitglieder untereinander belegt. Diese Korrespondenz wurde vom ICBI gesammelt und befindet sich nun im Brunner-Archiv im Leo Baeck Institut in Berlin. Sie sind online zugänglich im Rahmen der Constantin Brunner-Sammlung.